Diabetes frisch entdeckt? Das Wichtigste jetzt: viel, viel Information holen. Lassen Sie sich von NIEMANDEM einreden, Sie hätten „nur ein bisschen“ Diabetes!
Diabetes geht nicht mehr weg.
In Einzelfällen können Sie als Typ 2 Diabetiker durch Gewichtsabnahme und Bewegung Zuckerwerte erreichen, die sich von denen gesunder Menschen nicht unterscheiden. Dann würde man bei einer Blutuntersuchung gar nicht merken, dass Sie Diabetiker sind. Aber: die „Anlage“ zum Diabetes, die bleibt Ihnen.
Typ 2 Diabetes ist eine „chronische, fortschreitende“ Krankheit. Das heisst, die Insulin-Produktion der Bauchspeicheldrüse wird langsam immer schwächer… Leider: selbst wenn es Ihnen gelingt, nach der Diagnose normale Zuckerwerte zu erreichen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihre Zuckerwerte früher oder später wieder ansteigen. Und hohe Zuckerwerte sind sehr sehr schädlich – davon werden Sie noch viel hören.
Sie müssen selbst zum „Spezialisten“ für Ihre Stoffwechsel-Störung werden!
Je mehr Sie darüber wissen, desto besser können Sie mit Ihrer Erkrankung umgehen, desto unabhängiger und selbständiger werden Sie im Umgang mit Essen, mit der Behandlung,…
Nicht so beim Diabetes – der wird Sie nun ein Leben lang begleiten und Sie werden Tag für Tag viele Entscheidungen treffen müssen, die sich auf Ihren Blutzucker auswirken.
Individuelle Behandlung
Es ist immer möglich, eine Behandlungsform zu finden, die auf Ihr Leben, Ihren Rhythmus, Ihre Arbeitsbedingungen „zugeschnitten“ ist.
Wissen um Zusammenhänge, Wirkung von Medikamenten, Insulin, Bewegung, Essen… bringt mehr Flexibilität für Ihr Leben.
Wissen und Selbstkontrolle des Blutzuckers gibt Ihnen die Möglichkeit, eigenverantwortlich mit dem Diabetes umzugehen und eine gute Diabeteseinstellung in Ihrem Alltag zu erreichen.
Schulung
Jeder Patient, jede Patientin mit Diabetes mellitus Typ 2 sollte möglichst bald eine Gruppenschulung besuchen. Solche Kurse werden in den Diabetesambulanzen angeboten, vereinzelt auch in Ordinationen von Ärzten, die sich speziell mit Diabetes beschäftigen.
Die zu finden ist nicht ganz einfach: „Diabetologie“ ist in Österreich kein eigenes Fach, also findet man diese Ärzte in den Listen der „Fachärzte für Innere Medizin“ im Telefonbuch
Selbsthilfe
Eine ganz ausgezeichnete Möglichkeit ist es, sich gleich am Anfang an eine Selbsthilfegruppe zu wenden. Dort bekommen Sie sofort Kontakt zu anderen Diabetikern und werden mit Tipps und Erfahrungen versorgt. Und dort weiß man, wo in Ihrer Nähe Schulungen angeboten werden.
Österreich:
Aktive Diabetiker, http://www.aktive-diabetiker.at/ , „Wir machen aus passiven Zuckerkranken Aktive Diabetiker“
ÖDV, die „Österreichische Diabetiker-Vereinigung„, http://www.diabetes.or.at/ , „mehr wissen – besser leben „
Deutschland:
Deutsche Diabetes-Hilfe; http://www.diabetesde.org/, „wissen, worauf es ankommt“
Schweiz:
Übersicht: http://www.selbsthilfeschweiz.ch/
Diabeteskur
Es kann eine große Hilfe sein, einmal auf eine spezielle Diabeteskur zu fahren. „Rehabilitation für Stoffwechsel “ heisst das in Österreich. Sie können sich dort drei Wochen lang nur mit dem Diabetes beschäftigen. Im Rahmen einer Diabeteskur ist Zeit für eine ausführliche Schulung, für miteinander Kochen. Für eine Durchuntersuchung auf das Vorliegen Diabetes-spezifischer Schäden. Man kann in Ruhe neue Medikamente oder Therapiestrategien ausprobieren….
Das Antrags-Formular für so einen Rehabilitations-Aufenthalt füllt Ihr Hausarzt aus, Sie unterschreiben auf der ersten Seite des Antrags und schicken ihn an Ihre Pensions-Versicherung. Ja, an die Pensionsversicherung, auch wenn Sie kein Pensionist, keine Pensionistin sind: solche Kuren werden in Österreich von den Pensionsversicherungen und nicht von den Krankenkassen bezahlt!
Fragen? Schreiben Sie der Zuckertante!