Schnelles Insulin jederzeit bedarfsgerecht geliefert: das kann eine kleine unscheinbare Insulinpumpe!
Insulinpumpe – für wen?
Wenn Sie schon Erfahrungen mit der FIT, also mit der intensivierten Insulintherapie haben. Oder wenn Sie mehrmals täglich Insulin spritzen und dabei schnelles Insulin zum Essen und für die Korrektur zu hoher Werte und langsames Insulin als Basis-Insulin verwenden.
Und mindestens ein weiterer Grund, wie zum Beispiel:
- Sie sind trotzdem mit Ihrer Diabetes-Einstellung nicht zufrieden.
- Es gelingt Ihnen nicht oder kaum, gute Nüchtern-Blutzucker zu erreichen
- Sie kämpfen mit nächtlichen Hypos.
- Sie haben stark wechselnde Lebensrhythmen (Nachtdienst, Fernreisen…).
- Sie möchten die Therapie haben, die dem natürlichen Verlauf der Insulin-Ausschüttung so gut wie nur irgend möglich nahe kommt.
- Sie möchten einfach mehr Flexibilität beim Essen, beim Sport….
Immer dann kann eine Insulinpumpe das Richtige für Sie sein!
Wie schaut eine Insulinpumpe aus?
Ein kleines Gerät, halb so groß wie eine Zigarettenschachtel. Darin schnelles Insulin, ein Motor, eine Computer-Steuerung.
Tasten wie auf einem Smartphone.
Ein dünner Schlauch von der Pumpe zu Ihrem Bauch. Oder eben dorthin, wo Sie das kleine Verbindungsstück, den Katheder, platziert haben. Den brauchen Sie nur alle 2 – 3 Tage zu wechseln, und man spürt ihn überhaupt nicht!
Wie funktioniert das?
Und das Insulin fürs Essen und für die Korrekturen rechnen Sie sich aus, genau sowie bei der FIT-Therapie. Nur spritzen Sie dann nicht mit dem Pen sondern Sie stellen an der Insulinpumpe ein, wie viel Insulin die Pumpe Ihnen jetzt geben soll.
Hier ein Bild einer aktuellen Insulinpumpe, von der Seite der Firma Medtronic, wo das Prinzip einer Insulinpumpe sehr gut erklärt wird.
Die Pumpe ist immer zur Hand! Sie steckt in Ihrer Hosentasche, in der Gürteltasche, im BH,… So „spritzt“ man auch für „Kleinigkeiten“ gerne und leicht Insulin. Auch für einzelne BEs, für die man sonst vielleicht nicht gerne zum Pen greifen würde.
Wenn Sie gerade weniger Basis-Insulin brauchen, beim Fliesenlegen, bei der Gartenarbeit, beim Sport: Dann „sagen“ Sie das Ihrer Pumpe und lassen sich um 10 oder 20 oder ..% weniger Insulin liefern. Bei Krankheit oder höherem Bedarf entsprechend mehr.
Ist das schwierig?
Das Einstellen und Bedienen der Insulinpumpe ist einfach. Wer mit einem Handy umgehen kann, findet sich auf jeder Insulinpumpe zurecht.
Es gibt ein paar Besonderheiten bei der Insulin-Einstellung. Sie können ja das Basis-Insulin, die Basalrate, frei gestalten und an Ihren Bedarf anpassen. Sie können BE-Insulin so verteilen, dass auch nach dem Essen sehr „langsamer“ BEs die Zuckerwerte im Zielbereich bleiben. Sie können kleinere Zucker-Entgleisungen gut abfangen. Das alles lernen Sie im „Pumpenzentrum“, in der Ambulanz oder in dem Krankenhaus, wo Sie Ihre Insulinpumpe bekommen.
„Ist das was für mich?“
Sehr oft könenn sich Diabetiker einfach nicht vorstellen „mit einer Pumpe rumzulaufen„. Man weiß nicht, wie man mit der Insulinpumpe schlafen wird können, wie Duschen, Sport, Sex … mit Pumpe funktioniert. Und man kann sich einfach nicht vorstellen, so ein Gerät immer an sich zu tragen.
Wenn Sie auch solche Bedenken haben, lassen Sie sich einmal eine Pumpe zeigen. Wir können alle Ihre Fragen in Ruhe besprechen. Dann geht’s weiter in eine Diabetes-Ambulanz, wo Sie die derzeitigen Pumpen kennenlernen können. Oder Sie lernen Ihre Pumpe in Ruhe bei einem Kuraufenthalt, zum Beispiel in Aflenz, kennen.
An besten denken Sie vorab gar nicht allzu viel darüber nach, ob das Leben mit Pumpe für Sie denkbar ist. Man kann es sich nicht richtig vorstellen. Sie können erst nach einigen Tagen mit einer Probe-Pumpe wissen, ob das etwas für Sie ist. Oft haben schon Diabetiker, denen ihre Ärzte jahrelang den Umstieg auf Insulinpumpe empfohlen haben, sich nach so einem unverbindlichen Versuch ganz begeistert für die Pumpe entschieden!
Wenn Sie es von vornherein ablehnen eine Insulinpumpe auch nur anzusehen oder zu probieren, dann nehmen Sie sich selbst die Möglichkeit der modernsten, flexibelsten, derzeit eindeutig besten Behandlung! Das wäre so schade!
Wenn ich es gar nicht schaffe, einen Diabetiker, eine Diabetikerin, die eine Insulinpumpe brauchen, zu einem Pumpenversuch zu motivieren, dann sag ich oft: „Wenn Sie in die Pumpen-Ambulanz gehen und nach einem Versuch WIRKLICH die Insulinpumpe ablehnen, dann höre ich für 3 Jahre auf bei jedem Treffen zu meckern, das verspreche ich Ihnen!“ In 20 Jahren sind nur 3 Diabetiker ohne Insulinpumpe zurück gekommen – eine davon hat jetzt doch eine!
„Hätt ich nur schon früher…“
das hören wir immer wieder und die Diabetes-Foren im Internet sind voll davon.
Sie können vorher NICHT wissen, wie Sie mit einer Pumpe in Ihrem Alltag zurechtkommen – probieren Sie es doch einfach aus!