In einer kleinen Konditorei…Wurbs KLosterneuburg - Zuckertante.at

In einer kleinen Konditorei…Wurbs KLosterneuburg

Eszterhazy Schnitte

Eine Einladung zum Frühstück. In eine kleine Bäckerei/Konditorei in Klosterneuburg. Naja, klingt ja ganz nett… also nach Klosterneuburg gefahren, das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Wien, mit einem hoch interessanten, riesengroßem Augustiner-Chorherren Stift voller Kunstschätze, absolut einen Ausflug von Wien aus wert. Und eine nette kleine Altstadt mit einem quirligen Hauptplatz mit netten Geschäften gibt’s auch. 

Konditorei Wurbs

Aber davon soll jetzt nicht die Rede sein: ich suche das Cafe Wurbs. Wurbs. Ja, Wurbs! Lustiger Name… Ich habs gegoogelt, die haben keine Homepage. Nur einen etwas vereinsamten Facebook-Auftritt. Naja. Das Navi führt mich weg aus dem Zentrum in die Martinstraße. Vorstadt, liebe kleine alte Häuser, weit und breit keine Leute zu sehen, keine Geschäfte. Hier? Ja, hier. An der Ecke. Ein altes ebenerdiges Häuschen, der Eingang schräg an der Ecke, darüber eine kleine Nische mit Heiligenfigur. 

Mit Diabetes in eine Konditorei?

Bevor jetzt jemand meckert, weil ich auf einem Blog über Diabetes eine Konditorei empfehle: ja, das geht! Auch Diabetiker mögen gern etwas Gutes, auch gutes Süßes, zu Anlässen oder einfach so zwischendurch. Verbote sind sinnlos.. und die, die je nach BE schnelles Insulin spritzen, sind ja fein dran, sie können auch einmal Mehlspeisen mit Insulin "abdecken". Für die anderen ists halt die kleine feine Ausnahme.. gerade für sie sind kleine, aber umso feiner und "natürlicher" hergestellte Portionen genau das Richtige. Und außerdem: ganz ehrlich, die Zuckertante kennt kein anderes Völkchen, das so gut bescheid weiß über Süßigkeiten wie Insulin-spritzende Diabetiker! Das erstaunt mich immer wieder!

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Sympathisch altmodisch

Vitrine mit Torten

Also hinein mit uns. Drinnen: ein kleiner Verkaufsraum. Mit einer Torten-Vitrine.
Und mit Regalen voller Brote, Körbe mit Semmeln, Dinkelweckerln, Mohnstriezerl. Dazu die klassischen Topfengolatschen und Briochekipferl.

Ein zweiter Raum, das Kaffeehaus, ein paar Tische. Hübsch weihnachtlich-silvesterlich dekoriert, mit einem großen Weihnachtsbaum. Es ist früh am Morgen, zum Glück sperrt „der Wurbs“ schon um 7 Uhr auf. Täglich. Außer Montag.
Eine kleine Speisekarte gibt’s, einige Frühstücks-Variationen. Ich nehme das mit weichem Ei und Semmerl. Über die Semmel alleine gibt’s viel zu sagen, sie ist noch genau so wie halt Semmeln früher waren, kleiner als heute, knackiger… ich hab das Semmelchen zum Anlass genommen, generell über unseren Umgang mit Lebensmitteln nachzudenken, hier.

Alles selbst gemacht

Kaffee und Frühstück werden von 2 älteren Frauen serviert. Die eine ist die Mutter des Bäckers, es ist ein Familienbetrieb. Sie erzählt uns gerne, wie wichtig es ihnen allen ist, dass hier noch selbst gebacken wird. Da wird fürs Brot keine Fertigmischung verwendet, man pflegt den eigenen Sauerteig und bäckt einmal pro Woche damit frisches Brot.

Wenn ich nur aufhören könnt...

Windringerl

Wir können nicht anders und nehmen nach dem Frühstück noch ein Maronitörtchen. Herrlich intensiv im Geschmack, flauschig-weich. Da kommt der junge Chef in die Gaststube und erzählt: die Mehlspeisen werden alle „von Hand“ gemacht, auch das Gebäck, also die Semmeln und Weckerl und Striezel. Alles aus frischen Zutaten. Es duftet und ich denk mir immer wieder: „Ich hab mich gar nicht mehr dran erinnert, dass das SO gut geschmeckt hat!“  

Neben vielen traditionellen Torten, Schnitten usw. gibt’s auch eigene Kreationen vom Chef. Interessant und sehr sehr fein. Und „Kleinzeugs“ für die Anlässe, wie Ostern , Weihnachten oder gerade jetzt: Silvester.

Ich nehme mir dann noch eine Esterhazy-Schnitte mit für zuhause
und ein Semmerl – zum Artikel-Schreiben, zum Vergleichen mit dem industriell hergestellten Gebäck, das man im Supermarkt kaufen kann. Und 2 Maroniherzen. Die sind genau so fein, wie das Maronitörtchen davor, viel besser als die aus einer großen Fabrik, die man sonst "überall" in Wien kaufen kann, ich wollt noch eins fotografieren… aber leider – ist schon weg!

Also: klare Empfehlung zum Einkaufen! 

Ein kleiner, unscheinbarer Familienbetrieb, der fantastische Qualität liefert.
Wenn Sie in oder in der Nähe von Klosterneuburg sind, lohnt es sich, einen Umweg zu machen und  extra hin zu fahren.

Konditorei Wurbs, Martinstraße 45. 

Wenn Sie dort Kaffee trinken möchten, dann freuen Sie sich auf die wunderbaren Mehlspeisen - und haben Sie ein bisschen Geduld, es braucht ein bisschen Zeit, bis die Damen das Gewünschte bringen. Aber auch das ist irgendwie typisch und liebenswert. 

  • Sonja sagt:

    Wir wohnen im Klbg und ich kann Sie nur bestätigen: das Gebäck und all die Kuchen schmecken um Welten besser als alles, was ich in Standardbäckereien oder gar im Supermarkt kaufen kann. Dafür bezahl ich gern den Preis für echte Handarbeit und Top Qualität.

  • Jörg Duit sagt:

    Die Konditorei Wurbs ist für mich als inzwischen in Wien lebender Klosterneuburger auch ohne Chorherrnstift (so sehr ich es liebe) eine Reise, besser gesagt immer wieder Reisen wert. Da können sich alle Top-Konditoreien in der Metropole warm anziehen. Und das gilt nicht nur für die expliziten Konditorei-Kunstwerke, sondern selbst und vielleicht vor allem für die kleine, aber extrem schmackhafte und einzigartige Auswahl an Gebäck.

    • Susanne Pusarnig sagt:

      O ja ! Danke für den Kommentar, ich sehe ich sollte den Beitrag überarbeiten!
      Einfach unglaublich, was es dort alles gibt!
      (Ist irgendwie nicht untypisch, dass wir hier auf einer Diabetes-Seite von einer Konditorei schwärmen – ich habe von Menschen mit Diabetes schon viele gute Tipps für Restaurants usw. bekommen!)
      Susanne Pusarnig


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