Diabetes Typ 1 oder Typ 2: Das sind 2 ganz verschiedene Krankheiten, die miteinander nicht sehr viel zu tun haben. Außer, dass bei beiden zuviel Zucker im Blut ist. Klären wir erst einmal die Begriffe, die da so rumschwirren:
Typ 2-Diabetes
Um den dreht sich hier auf den Seiten der Zuckertante alles.
Es beginnt damit, dass der Körper unempfindlicher für das Insulin wird. Für das Insulin, das jede Zelle braucht.
Unempfindlichkeit auf Insulin – die „Insulinresistenz“
Die einzelnen Zellen im Körper reagieren immer weniger aufs Insulin. Man sagt, sie werden „unempfindlicher“. Deshalb produziert die Bauchspeicheldrüse anfangs immer mehr Insulin. Sie möchte diese Unempfindlichkeit ausgleichen. Und tut sich schwer damit. Immer schwerer im Lauf der Zeit. Und erschöpft sich immer mehr.
Eines Tages kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin erzeugen. Nicht genug, um den Blutzucker auf normaler Höhe zu halten.
Schließlich: zu wenig Insulin im Blut
Egal, ob nun die Unempfindlichkeit für das Insulin oder die zu geringe Produktion überwiegt: beides führt dazu, dass zu wenig Insulin im Blut ist.
Zu wenig Insulin bedeutet: Zucker wird nicht richtig verwertet. Er sammelt sich im Blut an. Wird dort mehr und immer mehr. Die Folge: der Blutzucker-Spiegel steigt.
Erhöhter Zuckerspiegel im Blut ist gefährlich
- für die kleinen Blutgefäße, die sich „verkleben “ können
- kann deshalb die Augen und die Nieren schwer beschädigen.
- steigert ganz massiv das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- wenn die Beine auch noch schlecht durchblutet sind und dann vielleicht noch eine kleine Druckstelle oder Wunde dazu komt, heilt das schlecht – das kann bis zur Amputation gehen.
“ Altersdiabetes? “ Dasselbe wie Typ 2-Diabetes
„Nicht insulinabhängiger Diabetes“, „Alterdiabetes„: das sind veraltete Namen für den Typ 2-Diabetes.
Behandlung des Typ 2 Diabetes
Typ-2-Diabetiker verbessern ihre Zuckerwerte durch:
- Bewegung,
- „Diät“,
- Gewichtsabnahme
Schon fünf Prozent Gewichtsabnahme reichen, um den Stoffwechsel deutlich zu verbessern – das wäre eine Gewichtsabnahme von nur 5kg bei einem Menschen mit ca. 100kg Körpergewicht!
Am Beginn des Diabetes können Essen mit weniger Fett/Kohlenhydraten und Bewegung vollkommen genügen, um gesunde, fast normale Blutzuckerwerte zu haben.
Später kommen Tabletten dazu, die auf ganz verschiedene Weise den Zucker günstig beeinflussen.
Und wenn die Bauchspeicheldrüse sich auch mit Tabletten nicht mehr überreden lässt, für Sie genug Insulin zu produzieren, dann spritzen es die Typ 2-Diabetiker.
Zu den Tabletten und zum Insulin finden Sie viele Informationen im Bereich „Behandlung“! Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre Tabletten wirken, schauen Sie nach in unserer „Medikamentensuchmaschine„!
Vorstufe des Typ 2 Diabetes: die „Pathologische Glukosetoleranz“
Eine Vorstufe des Typ-2-Diabetes: Der Körper kann Kohlenhydrate nicht mehr ganz richtig verwerten.
Das bemerkt man beim „oralen Glukose-Toleranz-Test„, dem „Zucker-Belastungs-Test“. Dabei trinken Sie einen halben Liter Wasser mit viel Zucker drin. Davor und danach misst der Arzt Ihren Blutzucker. So können Sie sehen, ob Ihre Bauchspeicheldrüse gut genug arbeitet, um in 2 Stunden den Zucker zu verarbeiten.
Menschen mit erhöhten Werten beim Test haben oft auch: höheren Blutdruck, hohes Cholesterin, erhöhte Harnsäure und Übergewicht. Das alles zusammen nennt man „metabolisches Syndrom“ – das muss man nicht wissen. Sie kennen nun das Wort, wenn es Ihnen einmal begegnet.
Diabetes mellitus Typ 1
eine Autoimmunkrankheit
Wenn Sie aber Typ 1 Diabetes haben, bildet Ihr Körper Abwehrstoffe, so wie sonst zB bei einer Erkältung gegen Viren. Nur dass sich beim Typ 1-Diabetes diese Abwehr leider gegen genau die Zellen richtet, die das Insulin herstellen. Und die werden dann zerstört.
- Typ 1-Diabetiker haben deshalb anfangs zu wenig Insulin im Blut und später keines mehr, wenn alle Zellen zerstört sind, die Insulin produzieren sollten.
- Ohne Insulin kann man nicht leben.
- Ohne Insulin bekommen die Zellen des Körpers keinen Energienachschub, sie können nicht mehr „auftanken“.
Typ 1-Diabetiker spritzen Insulin von Anfang an.
Weil sie selbst kein Insulin herstellen können.
Da hilft es auch nichts, Tabletten zu schlucken, die die Zellen anregen sollen, mehr Insulin zu produzieren – geht nicht, wenn diese Zellen gar nicht mehr da sind! Deshalb bringen die meisten Diabetestabletten den Typ 1-Diabetikern gar nichts.
„Jugendlicher Diabetes“ = Diabetes Typ 1
„Insulinabhängiger Diabetes“, „jugendlicher Diabetes“, „kindlicher Diabetes“ – das sind alte Namen für den Diabetes Typ 1.
Nur fünf Prozent aller Diabetiker sind Typ 1- Diabetiker.
Diabetes Typ 1 ist nicht heilbar, lässt sich aber gut behandeln. Mit Insulin. Insulin für den Ruhestoffwechsel, Insulin für das Verarbeiten des Essens…
Typ 1 Diabetiker kennen die Wirkung des Insulins gut. Als Typ 1-Diabetiker versucht man ja, mit den Insulin-Spritzen die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse so gut wie möglich zu ersetzen.
Da gibt es einiges zu lernen: In der ersten Zeit nach der Entdeckung der Krankheit schon im Krankenhaus und dann immer wieder, in Kontakt mit den betreuenden Ärzten, in Kursen und Schulungen.
Was für alle Diabetiker gilt – und eigentlich für jeden mit eienr chronischen Krankheit:
Mehr Wissen bedeutet mehr Unabhängigkeit!
Ein Diabetiker, der gut Bescheid weiß, ist heute nicht mehr auf genormte Mahlzeiten zu festen Zeitpunkten angewiesen, er oder sie kann Sport betreiben, Reisen unternehmen, seinen Beruf ausüben, Familie haben….
Andere Diabetes-Formen
Es gibt noch andere, seltene Diabetestypen. Die Zuckertante wendet sich ja besonders an die Typ 2-Diabetiker. Wenn Sie wissen möchten, was es sonst noch so alles an Diabetesformen gibt, schauen Sie auf die Seiten von Jörg Möller (diabetesinfo.de).
[…] jüngere Menschen bekommen die Diagnose "Diabetes mellitus Typ 2", also die Diabetes-Form, die man früher "Alterszucker" genannt […]