Ausgefallene Insulin-Strategien - Zuckertante.at

Ausgefallene Insulin-Strategien

zwei Vogerl

„Bei mir ist das ganz anders“… Sonderwünsche, Sonder-Situationen. Jetzt wird’s spannend: Wir haben so viele verschiedene Insuline. Wenn Sie einen „ganz verrückten“ Tagesablauf haben, wenn bei Ihnen „immer alles anders“ ist: dann probieren Sie mit Ihrem Diabetes-Team mehrere, auch ungewöhnliche, ausgefallene Insulin-Strategien aus. Dann schaun wer mal… ob wir für Sie eine bessere Therapie finden.

Ganz einfache Sonder-Situationen:

Langwirksames Insulin abends funktioniert gut, aber nach dem Abendessen sehr hohe Werte:

wecker03Häufig bei Leuten, deren Hauptmahlzeit das Abendessen ist. Die z.B. berufsbedingt spätabends mit der Familie essen.Und die bereits mit Insulin-Therapie begonnen haben, in Form von „bedtime“-Insulin, die also vor dem Schlafengehen lang wirksames Insulin spritzen, um gute Nüchtern-Blutzucker zu haben für einen guten Start in den Tag. Da kann ein Misch-Insulin mit einem kleineren Anteil schnellem Insulin direkt zum Abendessen die Lösung sein: das schnelle Insulin in der Fix-Mischung bremst den Zuckeranstieg nach dem Abendessen, das langsame Insulin sorgt für gute Nüchtern-Werte.

Langwirksames Insulin abends funktioniert gut, aber hohe Werte nach der Hauptmahlzeit:

kueche besteckDas „bedtime“ – Insulin verhilft Ihnen zu guten Nüchtern-Werten. Das HbA1c bleibt trotzdem zu hoch. Sie schauen sich das genauer an: nach welcher Mahlzeit steigt der Blutzucker am stärksten an? Bei Tp 2 Diabetikern reicht es manchmal, zusätzlich zum abendlichen Insulin auch zu der  Mahlzeit mit dem größten Zucker-Anstieg eine kleine Menge schnelles Insulin zu spritzen, und schon ist alles in Ordnung. Weil die Bauchspeicheldrüse mit den kleineren Mahlzeiten gut selbst zurecht kommt. Kann gut passen für Leute, die entweder einbesonders gutes, ausgiebiges Frühstück oder ein großes Mittagessen mögen, und die sonst eher kleiner Mahlzeiten nehmen.

Ganz schwierige Sonder-Situationen:

Immer wieder Hypos, stark schwankende Werte….

Die schwierigen Situationen. Nicht jeder Diabetes verläuft gleich! Es gibt Menschen, deren Zuckerhaushalt labiler „gestrickt“ ist als bei vielen anderen. Die immer wieder mit Hypos kämpfen, auch zu Zeiten, an denen sie nun wirklich keine Unterzuckerung erwarten. Deren Zucker einfach „nie tut was er soll“.

Haben Sie Geduld. So eine Einstellung in Ordnung zu bringen, das dauert. Gelingt auch nicht immer perfekt. Aber oft kann’s doch besser werden.

Deutlich besser. Bei Hypos ist zu viel Insulin im Spiel. Muss man reduzieren, aber vorsichtig. Und dann ausprobieren, testen, ausprobieren…  verschiedene Insuline, verschiedene Insulin-Strategien. Lassen Sie sich gut beraten und geben Sie nicht so schnell auf – eine stabilere Einstellung ist einige Mühe wert! Und: glauben Sie nie: „Ich weiß alles. Bei mir geht gar nichts“…

„Ich schaff es nicht mich um den Zucker zu kümmern. Zu messen, zu spritzen, aufzuschreiben…“

Oje. Schwierig – vor allem weil man sich das Leben mit Selbst-Vorwürfen schwer macht. Oder das „schlechte Gewissen“ irgendwie unterdrückt. Zornig ist auf den Diabetes. Gar nicht mehr mit einem Arzt reden mag „Der versteht mich ohnehin nicht!“.

Das ist „ganz normal“, das geht vielen Diabetikern so, irgendwann in ihrem „Diabetiker-Leben“. Im Grund weiß jeder, dass es gut wäre, wieder Tritt zu fassen, wieder „reinzukommen“… wenns nur nicht SO schwierig wäre. Die Zuckertante kennt sehr viele Diabetiker, die das erlebt haben. Sie hat viele längere oder kürzere Zeit begleiten dürfen. Sie hat dazu ein eigenes Kapitel geschrieben, schauen Sie hier.


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