Alle Diabetiker sind gleich?
Von wegen! Nicht einmal in Österreich...
Das ist etwas, das ich in dieser Heftigkeit nicht vermutet hätte:
WIE unterschiedlich Menschen mit Diabetes in Österreich versorgt werden.
Da gibt es die 2 Bundesländer - Oberösterreich und Steiermark - wo Diabetiker ihre Teststreifen erst bekommen, wenn sie einen Diabetes-Kurs besucht haben... blöd, wenns halt keinen Kurs gibt wie zu Corona-Zeiten...
Ich will jetzt gar nicht drüber streiten, ob das sinnvoll ist - es lassen sich schon auch gute Begründungen für dieses Vorgehen finden.
Auch sonst sind die Unterschiede gravierend:
- an Information
- welches Essen gesund ist
- wann eine Behandlung begonnen wird
- wie über das Medikament informiert wird usw usw.
"Irgendwie komm ich mir ganz alleine gelassen mit meinem Diabetes vor!"
DAS war die häufigste Meldung, die ich gehört habe.
Was meinen Sie dazu?
Ungleich-Behandlung in den USA
Gerade ging die Tagung der ADA , der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft, zu Ende.
Viel Wissenschaft, viele Vorträge, alles online und wegen der Zeitverschiebung ziemlich mühsam. Andererseits ists schon toll dabei zu sein, ohne übern großen Teich fliegen zu müssen und nur die Kongressgebühr zu bezahlen!
Langsam kommt das Thema der Versorgungs- Qualität auch dort an:
Eine Studie über die Unterschiede der Behandlung in den USA
Therapiebeginn und -wahl in den USA: ethnische und geografische Unterschiede
Immer wieder zeigt sich: der entscheidende Faktor ist, wieviel Zeit Ärzte und Ärztinnen für ihre Patienten haben. Das hängt vom Gesundheitssystem ab, und die Zeit im Sprechzimmer wird bei uns immer kürzer.
Genau so wichtig ist natürlich eine gute Diabetes-Ausbildung der Ärzte und Ärztinnen. Gerade beim Typ 2 Diabetes hat sich in den letzten Jahren so viel getan, neue Behandlungs-Ansätze, neue Medikamente, ganz neue Ideen... Forscher verstehen immer besser Zusammenhänge, nur ein paar Beispiele:
- zwischen Diabetes und Leber-Stoffwechsel
- zwischen psychischen Belastungen, Stress und Diabetes
- zwischen Zucker-Stoffwechsel und der Wirkung der Darm-Hormone
- zwischen Zucker-Stoffwechsel und den Nerven-Schädigungen bei der Neuropathie
Daraus entstehen laufend neue Behandlungs-Ansätze, es bleibt spannend!
Aber trotz aller wissenschaftlicher Fortschritte gilt:
Eine Belastung,
ein Unsicherheits-Faktor beibts immer.
Was auch schwierig ist:
sich dauernd rechtfertigen müssen.
Dauernd erklären müssen, warum man etwas macht - oder eben nicht.
Erst am Dienstag hat das eine Diabetikerin bei mir in der Ordination so lebhaft erzählt:
- von den Bekannten, die sie drängen, doch nur "ausnahmsweise" etwas zu essen, das sie einfach jetzt nicht essen WILL
- von den Bemerkungen über ihr höheres Gewicht
- von den ungebetenen Ratschlägen - vom Wunderheiler bis zur XY -Kur
Nervend - im besten Fall
Verunsichernd - nur zu oft.
Ich habe mir überlegt, womit ich Menschen mit Diabetes im Sommer unterstützen kann.
Da ist man ja selbst oft weg von zuhause, oder die Ärzte sind auf Urlaub ( den sie nach all dem Corona-Chaos weißgott brauchen!!)
Aber das Handy, das Internet ist ja immer dabei.
Also nutzen wir es - für so ein bisserle "Unterstützung im Hintergrund":
unser
- nichts allzu Anstrengendes im Sommer
- aber doch eine kleine wöchentliche "Erinnerung" an den Diabetes
- die Sicherheit, dass wir erreichbar sind, wenn Sie Fragen haben
- Antwort auf Diabetes-Fragen schriftlich oder bei den
- online Sprechstunden
- extra Sommer-Rezepte
Eine Begleitung, die nicht Ihren Arzt, Ihre Ärztin ersetzen soll - etwas Eigenes, extra für Menschen, die sich ein bisschen Hilfestellung, ein bisschen Rück-Versicherung wünschen.
Wir bauen auf den Erfahrungen der letzten 3 Monate auf, wo ich diese Programm zum ersten Mal einer ganz kleine Gruppe angeboten habe, mein
"Von HbA1c zu HbA1c"
Ich lasse dieses Mal maximal 24 Teilnehmer in eine Gruppe und freue mich von Ihnen zu hören!