Diabetes? Das kann nicht sein! - Zuckertante.at

Diabetes? Das kann nicht sein!

Bibberndes entsetztes Vogerl

 „In mir stimmt was nicht…?“

„Diabetes? Das kann nicht sein!“ Oh doch… leider ja. In den ersten Tagen nach der Diagnose wird Ihnen mehr und mehr bewusst: „Ich habe tatsächlich eine chronische Krankheit.“

Vogerl bibbertDas kann Sie sehr unsicher machen. Jetzt können Sie das Gefühl haben, alleine durch dichten Nebel zu laufen.
Ziemlich sicher werden Sie das Gefühl haben, dass Sie  nun niemand verstehen kann. Auch der Partner, die Partnerin nicht. Die haben ja das Problem nicht!
Vielleicht nerven Sie die „guten Ratschläge“ und „Tröstungs-Versuche“. Vielleicht reagieren Sie darauf ziemlich gereizt. Das ist für Ihre Umgebung nicht einfach, aber es ist so verständlich:

Eine solche Diagnose bedeutet ja den Verlust perfekter Gesundheit. Das ist auch ein wenig bedrohlich. So eine Diagnose ist eine recht heftige Erinnerung:  es ist nicht selbstverständlich, dass unser Körper perfekt funktioniert.

Da darf man sich schon kränken… Ein wichtiges Organ im Körper – die Bauchspeicheldrüse –  arbeitet nicht ganz so wie es sollte.

Ja, das ist eine echte Kränkung und es wird Sie immer wieder traurig und zornig machen. Es ist nicht leicht zu erfahren, dass in Ihrem Körper etwas nicht ganz in Ordnung ist. Viel von der selbstverständlichen Sicherheit, sich auf Ihren Körper verlassen zu können, ist erstmal weg.

Das bedeutet für jeden Menschen eine kleinere oder größere Krise.

vogerl bibbert„Diabetes? Das kann nicht sein!“
Darauf können Sie  ganz verschieden reagieren: mit Angst und Trauer, mit Verwirrtheit. Oder mit Ärger und Verletztheit. Mit Zorn, mit offener Wut, oder ganz anders mit stiller Niedergeschlagenheit….

Oder auch – ein bisschen später, zuerst nur ganz kurz, im „stillen Kämmerchen“:  schließlich mit ein bisschen Mitgefühl für sich selbst, mit dem Bedürfnis zu verstehen, was da geschieht und der Bereitschaft, Ihren Körper durch überlegtes Essen oder Behandlung möglichst gut zu unterstützen.

Wahrscheinlich spüren Sie in den ersten Tagen verschiedene dieser Gefühle, manchmal auch Widersprüchliches, abwechselnd einmal das eine, dann das andere – das ist völlig normal, das darf schon so sein!

Was Sie nun tun können:

  • sonneHören Sie in sich hinein.
  • Spüren Sie Ihren Gefühlen nach und versuchen Sie, Ihre Gefühle  zu akzeptieren.
  • Formulieren und konkretisieren Sie Ihre Ängste und Befürchtungen.
  • Und dann sprechen Sie mit jemandem darüber, dem Sie vertrauen.

Und – auch wenn sich’s im ersten Moment vielleicht ungewöhnlich anhört für Sie, dass Sie jetzt „so was brauchen“: holen Sie sich Informationen über Diabetes!
Hier im Internet, auf den Seiten der Zuckertante, oder von den Selbsthilfegruppen! Alle Leute dort haben die erste schwierige Zeit nach der Diagnose selbst erlebt. In diesen Gruppen gibt es viel Wissen, viele Tipps zu Hilfsmitteln, Ärzten, für den Alltag, Beruf und Urlaub…

Selbsthilfegruppen: in Österreich: „Aktive Diabetiker“  „österreichische Diabetiker-Vereinigung

Ich bin Diabetiker

messgeraet blauSie sind jetzt Diabetiker. Das ist eine Erkrankung, die man Ihnen von außen nicht ansieht und die Sie selbst auch nicht körperlich spüren müssen, wenn Ihre Behandlung gut läuft. Dennoch ist sie da. Und je mehr Sie sich damit auseinandersetzen, desto mehr werden Sie merken, dass sie ein Teil von Ihnen werden kann, mit dem man durchaus normal leben kann. Bewusster – aber normal.  

pillen fallen aus becherJa, andere Menschen haben eine gut funktionierende Bauchspeicheldrüse, um die Kohlenhydrate aus der Nahrung zu verwerten. Sie aber müssen ab nun diesen Vorgang mit durchdachter Ernährung und mit Bewegung unterstützen. Vielleicht auch mit MedikamentenWas davon für Sie passt, welche Mischung aus Veränderungen in Ihrem Leben und/oder Medikamenten bei Ihnen funktioniert, das werden Sie mit Ihrem Diabetes-Team besprechen, herausfinden und ausprobieren.

Eine gute Schulung und ein gutes Diabetesteam kann Ihnen nach einiger Zeit zu der Erkenntnis verhelfen:

„Ich bin nicht dauernd krank oder gebrechlich. Ich kümmere mich selbst um meinen Zucker. Ich lebe jetzt viel bewusster.“

vogerl springthoch


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