Metformin - Zuckertante.at

Metformin

in: Diabetex, Glucophage,  und in allen Tabletten mit Namen „Metformin“

Kombinationen mit Gliptinen: Eucreas, Komboglyze

Kombinationen mit Glitazon: Competact, Eucreas

Kombinationen mit SGLT2-Hemmern: Synjardy, Xigduo

DAS Basis-Medikament für alle Diabetiker!

Und mit Abstand unser ältestes Medikament gegen Diabetes – es ist ganz erstaunlich, Metformin wird seit 1957 verwendet!

Es gibt eine alte Heilpflanze, die eine Substanz enthält, die später zum Metformin geführt hat: die Galega officinalis, die „Echte Geißraute“. Sie wächst auf Wiesen , ist aber so giftig dass sogar Weidevieh sterben kann!

Bildquelle: wikipedia

Aber spätestens im Mittelalter kannte man ihre Wirkung – sie wirkt gegen Diabetes, ist aber vile zu giftig für eine länger dauernde Anwendung. 

Ausgehend von den Inhaltsstoffen Guanidin und Galegin wurde das Metformin entwickelt. 

Wir kommen immer mehr drauf, WIE gut das ist – die Wirkung geht weit darüber hinaus, nur den Zucker zu senken!

Metformin sollte das erste Medikament sein, das jeder Diabetiker bekommt, und so lange es geht, sollte es Teil der Behandlung sein.  Deshalb ist es auch in vielen Kombinationspräparaten zusammen mit einer zweiten Substanz enthalten. Es gibt nur ganz wenige Gründe, warum ein Diabetiker KEIN Metformin nehmen sollte:

  • wenn die Nieren nicht mehr gut arbeiten (Niereninsuffizienz),
  • bei schweren Lebererkrankungen,
  • bei Alkoholismus,
  • bei schneller Gewichtsabnahme ( nicht nehmen wenn man weniger als 1000 kcal pro Tag isst, )
  • bei Sauerstoff-Mangel (zB bei schweren Herz- oder Lungenkrankheiten) 
  • oder wenn man es einfach nicht verträgt.

ACHTUNG: bei schwerer Erkrankung, hoch fieberhaften Infekten (Corona!) , bei Lungen-Entzündungen oder schweren Durchfällen mit Fieber: Metformin -Pause!

aber es ist so groß….

Leider sind Tabletten, die Metformin enthalten, immer recht groß – das liegt daran, dass es eine ganz leichte pulvrige Substanz ist, die sich schlecht zusammenpressen lässt.

Wie es wirkt

  • Metformin hemmt ein wenig die Bildung von Speicherzucker in der Leber. Wenn Sie Metformin nehmen, bildet die Leber genügend, aber nicht mehr zu viel Speicherzucker.
  • verzögert die Aufnahme von Zucker aus dem Darm ins Blut.
  • verbessert die Insulin-Wirkung und damit die Aufnahme von Zucker in die Muskel- und Fettzellen
  • Das alles zusammen bringt eine sanfte, nachhaltige Senkung des Blutzuckerspiegels ohne die Gefahr von Unterzuckerungen
  • Der Nüchtern-Blutzucker kann u m ca 1/4 seines Wertes fallen, druchschnittlich um knapp 50 mg%. Das HbA1c kann um 1,2- 1,5% zurück gehen.
  • Großer Vorteil im Allgemeinen werden die Zuckerwerte nicht ZU tief, die Wirkung hört bei normalen Werten einfach auf

Dosierung

Beginn meist mit 1 x 500 mg oder 850 mg, morgens oder abends zu den Mahlzeiten. Langsam steigern, bis auf 2 x 1000mg/d.

Nehmen Sie das ernst, langsam anfangen, mit kleinen Mengen, erst allmählich steigern. Da ist die Chance viel größer, dass Sie sich schnell daran gewöhnen und es gut vertragen!

Metformin bei „Nierenschwäche“

Bei Nierenschwäche (= Niereninsuffizienz) muss die Dosierung von Metformin reduziert werden, wenn die Niere schwächer wird, also weniger gut arbeiten kann.

Die Ärzte orientieren sich dabei an der GFR („glomeruläre Filtrations-Rate) am aktuellen LAborbefund:

Tageshöchstdosis: 
Bei GFR unter 30 ml/min: Metformin absetzten – KEIN Metformin nehmen!
GFR 30 – 45 ml/min: maximal 1000 mg/Tag = maximal  2 x 500 mg
GFR 45 – 60 ml/min: maximal 2000 mg/TAG = maximal 2 x 1000 mg
GFR über 60 ml/Min: bis 3000mg/Tag erlaubt.

Das sind nur Richt-Linien, im Einzelfall achten die Ärzte noch auf vieles andere: andere Risiken, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Lungenerkrankungen, Verlauf (Wie schnell hat sich die Nierenfunktion verschlechtert), Ursache der Nierenschwäche (Diabetes oder eine Nierenerkankung) usw usw

Es kann also gute Gründe geben, dass Sie eine geringere Dosis oder gar keien MEtformin empfohlen bekmomen!

Die gängigste Dosis bei guter Nierenfunktion ist 2 x 1000 mg

 

Nebenwirkungen:

Am Beginn der Behandlung manchmal  Beschwerden im Magen-Darm-Bereich kommen: Völlegefühl, Blähungen… Das hängt wohl mit der Wirkung von Metformin zusammen, es verzögert ja die Aufnahme von Kohlenhydraten aus dem Darm ins Blut. Daran muss sich der Darm erst gewöhnen.  Viele Leute spüren gar nichts oder kaum etwas, bei einigen anderen gibt es in den ersten Tagen leichte Bauchschmerzen oder Durchfälle. Aber fast immer geben sich diese Beschwerden nach der ersten Woche.

Sie können mit einer geringen Dosis (zB. 500 – 850 mg zum Frühstück) anfangen und erst wenn diese gut vertragen wird, die Dosis steigern. Üblich sind 2000mg/Tag, also morgens und abends je 1000mg. Erlaubt insgesamt maximal 3000 mg/Tag

3 Tage vor einer Operation oder vor einer Kontrastmitteluntersuchung verlangen viele Narkose- oder Röntgenärzte das Absetzen von Metformin. Dann fehlt aber die Wirkung des Medikamentes – Sie werden daher in diesen 3 Tagen ganz besonders gut auf die Diät achten und mit einem guten Blutzuckerwert im Krankenhaus oder Röntgeninstitut erscheinen! 🙂

Metformin wird über die Nieren ausgeschieden, der Arzt wird also mit einer Laboruntersuchung nachsehen, ob die Nieren ausreichend gut arbeiten: Am Beginn der Behandlung mit Metformin, dann in regelmäßigen Abständen (einmal im Jahr, wenn Ihre Nieren ganz gesund sind, sonst eher zwei- bis viermal im Jahr), außerdem nach einem Röntgen mit Kontrastmittel, oder wenn eine andere Behandlung die Nieren belasten könnte.

 Vor-/Nachteile

+ Blutzuckersenkung ohne höheren Insulinspiegel

+ keine Gewichtszunahme

+ keine Unterzuckerungs-(Hypo-)Gefahr

+ günstiger Einfluss auf den Fettstoffwechsel (leichte Senkung der Neutralfette, der Triglyzeride)

+ manchmal leichte Appetitminderung  

+ möglicherweise zusätzlich leichter Schutz vor dem Fortschreiten der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)

– Sie dürfen es nicht nehmen bei:  Niereninsuffizienz ,sehr hohes Lebensalter, Herzschwäche, Alkohol-Missbrauch, Hungerkuren…

  • Sie müssen daran denken, dass Sie es bei schwerer Erkankung absetzen müssen: hoch fieberhafte Infekte (COVID!) , schwere Durchfälle oder Durchfälle mit Fieber, Sauerstoffmangel (COVID!)
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  • […] SEGLUROMET    enthält Ertuglifozin, eine Substanz aus der Familie der SGLT2-Hemmer und Metformin […]


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